Montag, 22. Dezember 2014

Taxifahrt... alles und nichts ist möglich.

Die letzte Arbeitswoche bin ich wieder Taxi gefahren, denn meine Mitfahrgelegenheit ist nach Deutschland abgereist. Regelmäßige Taxifahrten sind jeden Morgen eine Erfahrung, bei der man nicht weiß, was alles passieren kann.

Meine lustigste Taxifahrt war die vorletzte Fahrt zur Arbeit. Ich bin in ein gelbes Taxi eingestiegen und los ging's. Der Taxifahrer war ein sehr gesprächiger und kannte irgendwie fast alle Personen im Taxi. Ich bin am Morgen eher weniger gesprächig und habe mich in die Dialoge nicht eingemischt.

Als nur noch ich in dem Taxi saß, haben wir an einem Stopp Schulkinder eingeladen. Es war nicht wirklich klar, wie viele einsteigen werden. Anhand der Schuluniformfarbe erkennt man meist, zu welcher Schule die Kinder gehören. Die Uniform war grün, das heißt Ecole Publique in meinem Arbeitsstadtviertel. Das Taxi füllte sich und neben mir auf dem Vordersitz saßen auch zwei Kinder. Wie viele Köpfe hinten waren, konnte ich gar nicht zählen. Man befindet sich ja dann doch eher in einer unflexiblen Situation. Der Taxifahrer machte nur seine Späße, dass er wohl eine ganze Schulklasse transportieren würde.

Als ich ausgestiegen bin, habe ich gezählt, es waren wohl mindestens zehn Kinder insgesamt. :) Für die besten Logisten hier die Frage... Wie sitzen diese Kinder in einem kleinen Toyota wohl am besten,  dass sie alle ohne Probleme reinpassen?
Leider habe ich als Vergleich nur ein Bild mit einem Mototaxi gefunden. Aber hier kann man schön die Schuluniform sehen und wie gut man Fahrzeuge ohne Problem beladen kann.

Bildquelle: http://gabriel.lucas2.free.fr/
An diesem Tag war es auch auf der Rückfahrt etwas anders als gewöhnlich. Der Taxifahrer war ein bisschen speziell, er hat die ganze Zeit unsere Ziele wiederholt, um sicher zu gehen, dass er sie nicht vergisst. Das ist schon eher selten für einen Taxifahrer. Dann hat er aber auch noch die verrücktesten Manöver vollzogen. Zum einen hat er einen Stau vermieden, in dem er einfach auf der linken Spur - der Gegenfahrbahn - am Stau vorbeigefahren ist. Das war nicht so gefährlich, aber alle Fahrer haben uns ganz bestimmt gehasst. Das lustige daran, wer wollte noch nicht einmal einen Stau einfach hinter sich lassen...??? Beim nächsten Stau ist er dann einfach über eine Nebenstraße zu einer anderen Route gefahren, um festzustellen, dass diese Route noch schlimmer war. Dann ist er zur alten Route wieder zurückgefahren, um sich dort neu anzustellen. Sehr interessant. Ich glaube ich habe noch nie so lange in einem Taxi für so eine kurze Strecke gesessen und dabei aber so viel von Yaoundé gesehen.

Die interessantesten Gespräche führt man im Taxi, wenn man Kamerun kennen lernen will, sollte man auf jeden Fall Taxi fahren. Zumindest in Yaounde ist es für mich immer wieder eine Attraktion. Dennoch freue ich mich, wenn ich nicht mehr jeden Morgen mit dem Taxi fahren werde.

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