Sonntag, 28. Februar 2016

Danke!

Meine lieben LeserInnen, Followers und Mitdenkenden,

heute haben genau 5000 Leute dieses Blog geöffnet, vielleicht gelesen und einige davon haben ihre Ideen zu meinen Gedanken hinzugefügt. :)

Vielen Dank für eure Unterstützung. Auf Facebook kann man maximal 5000 Freunden annehmen, aber wir können die 5000 locker überschreiten.

Ein paar Extrafotos für euch:

Papaya mit perfektem sternförmigen Gehäuse... Ein kleines Wunder der Natur.
© c.d.

Ein kleines Meer von Schildern, die jedoch ihre eigentlichen Funktion nicht erfüllen.
© c.d.

Taxis in Kamerun ... nicht dass dieser Gedanke auch nur einem Taxifahrer in den Sinn käme,
aber zumindest das Auto kommt aus Deutschland. ;) © c.d.

© c.d.

Donnerstag, 25. Februar 2016

Soziales Netzwerk à la camerounaise

Momentan lebe ich in einer rein kamerunischen Community. Das klingt vielleicht komisch, denn man denkt ja nicht wirklich, dass ich in Kamerun in einer nicht-kamerunischen Community lebe, aber was ich damit meine, ich habe in meinem sozialen Umfeld keinen einzigen Europäer, mit dem man sich dann doch mal in Codes einfach über eine Sache austauschen kann oder bei einigen Dingen, die hier eben ganz anders laufen, mit einem Blick oder Wort versteht. Da man aus einem ähnlichen Umfeld kommt, ist das tatsächlich ein spürbarer und manchmal riesiger Unterschied, ob man eben ganz in einem kamerunischen Umfeld lebt oder doch auch ein paar Landsmänner- und frauen um sich hat.

Natürlich ermöglicht mir das einen ganz anderen Einblick und es ist manchmal auch eine große Herausforderung. Ein Beispiel ist das soziale Netzwerk hier...

Grob kann man das so zusammenfassen: "Wer Materielles (Geld, Lebensmittel o. a. wertvolle Dinge) hat, der gibt und erhält dafür Dienstleistung. Aber auch ohne Dienstleistung sollte, wer Materielles hat auf jeden Fall etwas springen lassen."

Zum Beispiel kommt ein befreundeter Taxifahrer gern in unser Haus. Er hilft uns manchmal, wenn das Wasser alle ist und fährt dann mit den ganzen Kanistern mit uns Wasser holen. Er fährt auch Freunde von uns rum, aber dafür wird er auch bezahlt. Er kommt gern in unser Haus, nicht weil er mit uns so gern spricht oder sonstiges macht, sondern er kommt, wenn er Hunger hat oder Durst. Dann geht er direkt in die Küche und brät sich Eier oder nimmt, was es gibt mit auf den Weg. - Für mich ein absolutes No-Go. Aber man weiß ja nie, wann man diesen Kontakt noch einmal braucht.
(So glaube ich, dass das kamerunische Verständnis ist.)

Es ist hier auch üblich, Familienmitglieder oder nahe Verwandte zu sich zu nehmen, wenn man dafür die Mittel hat. Man bezahlt ihnen möglicherweise die Ausbildung und sorgt für ihr körperliches Wohlbefinden, dafür helfen sie im Haus, wo sie können. Besonders wenn man selbst Kinder hat, ist es natürlich ein super Austausch, wenn noch jemand im Haus lebt, der beim Haushalt hilft. In diesem Sinne wünsche ich mir häufiger eine "kamerunische Schwester" mit der man Aufgaben teilen kann.

Was sich auch absolut konträr zum deutschen Verständnis verhält, ist das Empfangen von Gästen. Es ist hier durchaus normal, dass wenn man jemandem einen Schlafplatz anbietet oder wenn Leute zu besuch kommen, dass sie am Morgen - bevor ich aufgestanden bin - die Wohnung gewischt haben oder den Abwascht erledigt haben. Wie kleine Heinzelmännchen. Am Anfang habe ich mich immer schlecht gefühlt, denn es sind ja meine Gäste und bei uns sind Gäste doch Könige. Aber mit der Zeit habe ich mich daran gewöhnt und finde es wirklich toll. :)

Dann gibt es auch noch eine weitere Kategorie, die sich ähnlich wie der Taxifahrer verhält... Leute, die irgendwie immer da sind, aber stets den richtigen Moment abpassen um zu gehen oder nicht erreichbar zu sein - nämlich wenn man Hilfe braucht. Sie kennen jedoch auch den richtigen Moment zu Stelle zur sein, wenn das Essen gerade gekocht ist oder die Arbeit getan ist. Diese Kategorie gibt es auch in Deutschland... ohne Frage wahrscheinlich über all. Dennoch mit dem Blick darauf, wie es hier so läuft, die nervigste.

Allgemein kann man sagen, ohne soziales Netzwerk, was durch den Staat gefördert wird, ist man auf sich selbst angewiesen und auf die Leute, die um einen herum sind. Man unterstützt sich, man hilft sich - auch wenn es nicht immer ausgeglichen ist. Aber wenn man die sozialen Hintergründe mancher Leute kennt, dann ist es auch eine Frage des Charakters, Unterstützung zu leisten.

Mittwoch, 24. Februar 2016

Pausenende

Liebe Leserinnen und Leser,

nach einer kleinen, aber langen Pause (puh... ca. 6 Monate) bin ich wieder zurück. Außerhalb des Landes war ich wenig inspiriert, neue Artikel über Kamerun zu schreiben. Jetzt bin ich seit ca. zwei Monaten wieder im Land und die Inspirationen fliegen mir nur so förmlich um die Ohren.

Hier also meine Ankündigung: Es bleibt weiterhin spannend, auch wenn 365 Tage überschritten sind. Mehr Einblicke in das tägliche Leben in Kamerun aus meiner Perspektive folgen. Ich hoffe, ihr bleibt weiterhin meine treuen Leser und Leserinnen, dann haben wir bald schon die 5000 View-Marke geknackt. Vielen Dank für eure beständigen Kommentare und persönlichen Rückmeldungen.

Ganz liebe Grüße

:) C.D.